Hexenbürgermeisterhaus zeigt Frauenpower made in Lemgo

Lemgo. Das Marianne-Weber-Gymnasium (MWG) ist in Lemgo bekannt. Doch wer war die Frau, deren Namen die Schule trägt? Der Literaturkurs des MWG hat die Lemgoer in einer kleinen Umfrage genau das gefragt. Das Ergebnis: "Die meisten haben den Namen zwar schon mal gehört, doch wer Marianne Weber war, wussten viele nicht", schildert Schüler Ragnar Steven Stahl die Eindrücke. Das müsse sich ändern, hat sich der Kurs gedacht. Marianne Weber sei eine wichtige Person für die Frauenbewegung in Deutschland, die zudem noch aus Lippe kommt.

Zum 150. Schuljubiläum des MWG zeigt der Literaturkurs eine Ausstellung über die Schulgeschichte und über das Leben und Wirken von Marianne Weber im Museum Hexenbürgermeisterhaus. Am Donnerstag, 9. Februar, wird die Ausstellung ab 17 Uhr eröffnet. Der Literaturkurs hat sich dazu in den vergangenen Monaten intensiv mit der Namenspatin beschäftigt. Marianne Weber wurde 1870 in Oerlinghausen geboren und besuchte die Töchterschule in Lemgo – dort befindet sich heute das Stadtarchiv. Weber setzte sich vor allem für die Bildung und Teilhabe von Frauen an demokratischen Prozessen ein.

Besucher werden einbezogen Zusammen mit dem Hexenbürgermeisterhaus hat die Klasse eine Ausstellung entwickelt, die verschiedene Themen rund um Marianne Weber aufgreift. Initiator ist Museumsleiter Fabian Schröder, der gemeinsam mit den 24 Schülern um Lehrerin Romy Brüggemann die Schwerpunkte der Ausstellung und das Raumkonzept erarbeitet hat.

Im Mittelpunkt stehen Themenwände, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Lebens von Marianne Weber beschäftigen – darunter Demokratie, Bildung, Wissenschaft sowie Freundschaft und Ehe. Aber auch die Historie des MWG wird beleuchtet, schließlich feiert das Gymnasium in diesem Jahr das 150. Schuljubiläum. So haben die Schüler unter anderem ein Modell des Schulgebäudes gebaut, im Maßstab 1 zu 200.

Literaturkurs bietet Führungen an Der Clou an den Themenwänden: Auf der Rückseite werden die Besucher zur Beteiligung aufgerufen. "Marianne Weber steht für Teilhabe und Partizipation. Dieser Einsatz soll auch die Gäste dazu anregen, sich an verschiedenen Fragen zu beteiligen", sagt Fabian Schröder. So wird unter anderem gefragt, ob Webers Bestreben nach Frauenbeteiligung an Demokratie bereits ausreichend umgesetzt ist beziehungsweise wie diese noch verbessert werden kann.

Bis zum 23. April können Interessierte die Ausstellung im Hexenbürgermeisterhaus besuchen. Die Literaturklasse bietet auch Führungen an, die sich in erster Linie an Klassen des MWG richtet, aber auch andere Schulen sind dazu eingeladen. Anfragen können an das Museum gerichtet werden. Gefördert wird das Schülerprojekt durch die Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh.

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