Leopoldshöhe. Heinz Kriete bringt die Diskutanten beim Ausschusses für Bildung und Kultur auf den Boden. Es geht um das geplante, weitere Gebäude für die Felix-Fechenbach-Gesamtschule und die Finanzierung dafür. Ein Teil der benötigten sieben Millionen Euro sollen aus Fördertöpfen für den Städtebau kommen. Dabei gehe es nicht um Mitnahmeeffekte, betonte Kriete. Um an das Geld zu kommen, müssten konzeptionelle Überlegungen her, sagt der ehemalige Dezernent für die Grundschulen der Bezirksregierung Detmold in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur.

Kriete hatte vor zwei Jahren der Gemeinde geholfen, einen neuen Schulentwicklungsplan aufzustellen. Schon bei der Bestandsaufnahme über die Schulen in der Gemeinde hatte die Arbeitsgruppe um Kriete einen erheblichen Raummangel an den drei Schulen festgestellt. Allein für die Grundschule Nord und die FFG sind es rund 2.300 Quadratmetern.
Die Arbeitsgruppe aus Vertretern der Schulen, der Verwaltung und der Politik schlugen einen Neubau an der FFG als Ergänzung zu den bestehenden Gebäuden vor. Mit dem Neubau sollen die von der FFG genutzten Räume im Aulatrakt der Grundschule frei werden. Der Neubau wird die Jahrgänge 5 und 6 der FFG mit ihren Klassen-, Differenzierungs- und Fachräumen aufnehmen. Es soll außerdem eine Lehrerstation, Sanitärräume und ein Selbstlernzentrum geben.
Sieben Millionen Euro soll das neue Gebäude kosten, hat eine erste grobe Kostenschätzung ergeben. Damit die Gemeinde die Kosten nicht allein stemmen muss, versucht sie Fördertöpfe anzubohren. Karl-Heinz Daake (CDU) fragt, wie hoch die Chancen sind, an Geld aus dem Förderprogrammen für Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzepte (ISEK) zu kommen. Das Geld, 60 Prozent der Kosten, gebe es nur für die Teile des neuen Gebäudes, die multifunktional genutzt werden könnten, betont Bürgermeister Gerhard Schemmel.
Das sei ja nur eine relativ kleine Fläche, meint Daakes Parteifreundin Carola Risy. Die Verwaltung versuche die Bereiche für die multifunktionale Nutzung groß werden zu lassen. Hier hakt Kriete ein. Dem Konzept einer Öffnung in das Quartier hätten sich Gesamtschulen schon sehr früh verschrieben. Dafür müsse das Gebäude angelegt sein.
Um die Vorbereitungen für die Planungen für das Gebäude bewältigen zu können, hat die Gemeinde ein Fachbüro beauftragt. Die vorgesehen Planungskosten müssen wegen ihrer Höhe von 600.000 Euro europaweit ausgeschrieben werden. Die Sache sei rechtlich komplex. Das Fachbüro soll helfen, Fehler zu vermeiden. Bürgermeister Schemmel zweifelt, ob die Verwaltung zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur belastbare Zahlen vorlegen kann. Die nächste ordentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur ist für November vorgesehen. Schemmel selbst hat mit einem Beginn der Bauarbeiten am Ende dieses Jahres gerechnet. „Das werde wohl länger dauern", meint der Bürgermeister.
KASTEN: Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) Ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) bezieht sich nach Angaben des Bundes auf ein konkretes Gebiet und „stimmt teilräumliche Planungen mit den übergeordneten räumlichen Ebenen (Gesamtstadt, Region) ab". Es beschreibt Ziele und Handlungsschwerpunkte. Es beachtet soziale, städtebauliche, kulturelle, ökonomische und ökologische Handlungsfelder: es entwickelt Lösungen, die über reinen Städtebau hinausgehen. Im ISEK werden zeitliche und inhaltliche Prioritäten gesetzt. Ein ISEK ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Verwaltung und Bürgerschaft. Es sollen so öffentliche und private Mittel und Vorhaben zusammengebracht werden. Ein ISEK ist auf eine dauernde Fortschreibung angelegt und dient als langfristiger Orientierungsrahmen.