Klinikum: Lügdes Bürgermeister fordert „patientenscharfe Abrechnung“

Kreis Lippe. Die Kostenverteilung für das Klinikum müsse sich patientenscharf nach dem Wohnort und der konkreten Nutzung durch die Bevölkerung richten. Dies fordert Lügdes Bürgermeister Torben Blome.

Die Stadt Lügde sei nicht im Aufsichtsrat oder der Gesellschafterversammlung vertreten. &bdquo;Die Krankenhausversorgung orientiert sich in Lügde historisch sehr stark nach Bad Pyrmont, Höxter und Hameln.“ Über die Kreisumlage werde die Stadt jetzt aber in die Pflicht genommen und müsse erstmals mit hohen finanziellen Belastungen und Risiken rechnen.

Er fordere daher ein neues Modell im Sinne des Konnexitätsprinzips: &bdquo; Wir akzeptieren die Entscheidungen zum Klinikum , erwarten aber, dass die Kostenfrage fair, transparent und wirkungsorientiert geregelt wird. Es ist nicht akzeptabel, dass Lügde und weitere Kommunen für Kosten herangezogen werden, die durch politische Standortentscheidungen eventuell verschärft werden.“ Es sei der Stadt nicht zuzumuten, für die Versorgung anderer Kreisteile über Gebühr herangezogen zu werden. Von den Städten und Gemeinden werde ja auch regelmäßig eingefordert, dass das Verursacherprinzip für die Kostenfrage gelte.

Blome kritisiert öffentliche Personaldebatten

In der Gesellschafterversammlung und im Aufsichtsrat brauche es mehr Expertise aus der Wirtschaft - für ein Unternehmen dieser Größe mit so vielen Mitarbeitenden und Umsatzzahlen im dreistelligen Millionenbereich. Auch die Kommunen müssten als indirekte Gesellschafter mehr Gehör finden. Öffentlich ausgetragene Personaldebatten lehne er scharf ab. &bdquo;Personalentscheidungen sind vertraulich in den zuständigen Gremien zu treffen. So geht man nicht mit Mitarbeitenden, auch nicht mit dem Spitzenpersonal, um.“

Dirk Becker (Oerlinghausen), Sprecher der lippischen Bürgermeister, schließt sich inhaltlich der Einschätzung Blomes an. Wichtig sei, &bdquo;dass die maximal mögliche medizinische Versorgung im Klinikum sichergestellt wird“. Dabei müsse alles personell und finanziell leistbar bleiben – auch für die Städte und Gemeinden. Und da habe er natürlich die Kreisumlage im Kopf. Das Land NRW sei &bdquo;in der Verpflichtung, den Worten Geld folgen zu lassen“.

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